25.01.2024
Gemeinsam stark in Richtung HOLZ-HANDWERK 2024
Die NürnbergMesse, der VDMA Holzbearbeitungsmaschinen und der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern (FSH) arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin: die HOLZ-HANDWERK vom 19. bis 22. März 2024 in Nürnberg.
Herr Dittrich, die Vorbereitungen zur HOLZ-HANDWERK laufen auf Hochtouren. Worauf dürfen sich die Besucher freuen und warum sollte man die kommende Ausgabe der HOLZ-HANDWERK auf keinen Fall versäumen?
Stefan Dittrich: Über 310 angemeldete Aussteller sorgen dafür, dass die HOLZ-HANDWERK wieder den vollständigen Betriebsbedarf des Schreiners und damit die komplette Wertschöpfungskette der Holzbe- und verarbeitung präsentieren kann. Neben spannenden Rahmenprogrammpunkten zu zentralen Zukunftsthemen wie dem Forum DIGITALISIERUNG PRAKTISCH GESTALTEN, dem HOLZ-HANDWERK CAMPUS, dem neuen JobMatch und dem Gemeinschaftsstand Young Innovators bietet die HOLZ-HANDWERK vor allem eines: die unverwechselbare „Anpacken-und-Machen“-Stimmung. Technologien und Produkte können hautnah angefasst und ausprobiert werden. In allen Hallen gibt es etwas zu entdecken und zu erleben – nur so werden direkt umsetzbare Ideen und Lösungen für den Betriebsalltag generiert.
Werfen wir einen Blick auf die konjunkturelle Lage. Herr Dr. Dirr, wie ist das Jahr 2023 für die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen gelaufen? Und wie sind die Aussichten für 2024?
Dr. Bernhard Dirr: Umsatzmäßig sieht es immer noch recht gut aus. Wir gehen davon aus, dass wir für das Gesamtjahr 2023 ein Plus erreichen werden. Das liegt unter anderem daran, dass aus den starken Zeiten immer noch ein Bestand vorhanden ist, der jetzt abgearbeitet wird. Natürlich spielen auch Preissteigerungen eine Rolle. Was uns am meisten Sorge bereitet, ist die Auftragslage. Die Aufträge liegen teilweise um ein Drittel unter dem Vorjahr. Einen so starken Rückgang der Bestellungen haben die wenigsten Unternehmen erwartet. Wir alle kennen die Zyklen im Maschinenbau, aber die Dynamik des Auftragseinbruchs kam für viele Hersteller überraschend. Wir blicken trotzdem optimistisch auf das neue Jahr und erwarten, dass es ab dem zweiten Halbjahr 2024 wieder aufwärts geht. Viele große Anlagenproduzenten haben immer noch sehr gut gefüllte Auftragsbücher, teilweise bis ins Jahr 2025 hinein. Das liegt daran, dass Investitionen im Anlagenbereich eine längere Durchlaufzeit haben und weniger zyklisch von der Konjunktur abhängig sind.Die Hersteller von Standardmaschinen spüren die Kaufzurückhaltung dagegen deutlich stärker. Zudem kann man sagen, dass das Handwerk besser durch die Krise zu kommen scheint als die Industrie.
Warum ist ein Besuch der HOLZ-HANDWERK genau in diesen Zeiten so wichtig?
Dr. Bernhard Dirr: Die HOLZ-HANDWERK ist gerade für Schreiner, Tischler und semi-industrielle Holzverarbeiter die beste und fokussierteste Messe weltweit mit dem umfassendsten Angebot. Stefan Dittrich hat es bereits treffend zusammengefasst: Entdecken, erleben, machen – genau das ist der große Vorteil der HOLZ-HANDWERK. In Zeiten, in denen Kommunikation und neue Geschäftspartnerschaften absolut essenziell sind, bietet sie die perfekte Dialog- und Kommunikationsplattform. Hier kommt man in den Dialog mit Ausstellern, Verbänden und Organisationen. Hier erlangt man neues wertvolles Wissen in den Fachforen und Sonderschauen. Hier ergeben sich durch das Fachsimpeln mit Kolleginnen und Kollegen neue interessante Geschäftspartnerschaften und Antworten auf zentrale Fragen der Branche.
Herr Dr. Wenzler, welches sind derzeit die zentralen Themen im Schreinerhandwerk und wie unterstützen Sie Ihre Mitgliedsbetriebe in diesen fordernden Zeiten?
Dr. Christian Wenzler: Wie die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen muss sich auch das Schreinerhandwerk derzeit natürlich mit vielen aktuellen Themen auseinandersetzen. Angefangen bei beispielsweise der abschwächenden konjunkturellen Lage, dem hohen Zins- und Inflationsniveau und der damit zunehmenden Verunsicherung der Kunden über die stetig steigende Bürokratisierung, die insbesondere kleine und mittlere Betriebe belastet, bis hin zum Fachkräftemangel stehen viele Herausforderungen bevor, die es trotz hoher Nachfrage und guter Auftragslage zu überwinden gilt. In all diesen Bereichen unterstützen wir unsere Mitgliedsbetriebe unter anderem über gemeinsame Marktauftritte der Innungsschreiner, wie dem Tag des Schreiners oder intensiver Nachwuchswerbung, über Beratung der Betriebe in zahlreichen unternehmerischen Fragestellungen und über die Darstellung der Leistung der Unternehmen, wie dem Produktportfolio, Ausbildungsleistungen oder besonders nachhaltigen Verdiensten.
Die Fachmesse HOLZ-HANDWERK gilt als zentraler Branchentreff für das holzbe- und verarbeitenden Handwerk. Warum legen Sie jedem Schreiner einen Besuch der Messe ans Herz?
Dr. Christian Wenzler: Ich kann mich Herrn Dr. Dirr nur anschließen. Gerade in Zeiten, die wirtschaftlich herausfordernder werden, ist es besonders wichtig, die Prozesse zu optimieren. Dazu gehört nicht nur die Investition in große maschinelle Anlagen, sondern insbesondere die Verbesserung vieler kleiner Schritte und Schnittstellen innerhalb des Betriebs und im Kontakt zum Kunden. Auch die Kenntnis über die Weiterentwicklung von Materialien, Beschlägen, Lacken u.v.m. sind von großer Bedeutung, um gegenüber den Kunden aktuelle, moderne und gestalterisch gute Lösungen anbieten zu können. Dazu trägt der Stand des FSH Bayern als zentraler Treffpunkt der Schreinerfamilie sowie die Sonderschau “Design Objekt – Objekt Design” mit dem Schwerpunkt nachhaltiger Produktgestaltung bei. So bekommen unsere Besucher konkrete Antworten und Hilfestellungen für die Zukunftsthemen, die alle bewegen. Die HOLZ-HANDWERK präsentiert sich somit als hervorragender Marktplatz der gesamten Community. Daran hat sich auch aufgrund der aktuellen Ausstellermischung nichts geändert. Ganz im Gegenteil: Die klare Positionierung auf die Interessen von Handwerkern aus der Praxis haben wir nochmal geschärft. Die HOLZ-HANDWERK präsentiert den vollständigen Betriebsbedarf des Schreiners und damit die komplette Wertschöpfungskette.