Digitale Arbeitskultur und lebenslanges Lernen zeichnen modernes Handwerk aus!
07.02.2024 Experten-Wissen HOLZ-HANDWERK

Digitale Arbeitskultur und lebenslanges Lernen zeichnen modernes Handwerk aus!

Vom Planungsbüro zum Handwerksbetrieb, von der Baubehörde zu den Bauherr:innen und umgekehrt: Durchgehend digitale und automatisierbare Abläufe sowie der mobile Zugriff auf Daten, Informationen und Wissen spielen eine wachsende Rolle bei der Unsetzung von Projekten. Das verlangt einiges an Kompetenzen – und somit Lernbereitschaft – von Unternehmer:innen genauso wie von Fachhandwerker:innen!
Erfahren Sie, welche Bedeutung moderner Arbeitskultur, Bildung und Weiterbildung bei der Digitalisierung des Unternehmens zukommt.

Gruppe von fünf Personen, die in die Kamera lachen

Digitalisierung verändert die Arbeitskultur!

Kontinuierliche Kommunikation und Dokumentation sind bei der Umsetzung eines Bauprojekt unerlässlich. Die Kommunikation lässt sich zeitsparend und effektiv beispielsweise in einer Online-Videokonferenz organisieren. Hierfür stehen verschiedene Plattformen zur Verfügung. Über Funktionen wie digitale Whiteboards und die Freigabe von Dokumenten kann man in der Videokonferenz gemeinsam über Plänen und Dokumenten sitzen, gemeinsam Entscheidungen treffen.

In diesem Zusammenhang macht es Sinn, das Projektmanagement durchgehend digital zu organisieren. Die richtige Lösung ist hier eine cloudbasierte Bausoftware, deren Hersteller die Einhaltung der DSGVO-Vorgaben zusichert und einen zentralen Ort bietet, an dem alle Informationen gebündelt abgelegt werden können. Cloudbasierte Lösungen machen es möglich, dass mehrere Beteiligte gleichzeitig an Dokumenten und Berichten arbeiten. Projekte werden auf diese Weise auch professionell dokumentiert.

Um hier die Entscheidungen für die Einführung sinnvoller Lösungen gezielt zu treffen, die Arbeitskultur im Unternehmen in die richtige Richtung zu lenken und alle Beteiligten auf diese Reise „mitzunehmen“, braucht es umfassendes Wissen.

 

Die Rolle des Lernens für die erfolgreiche Digitalisierung

Sehr viele Handwerksbetriebe nutzen bereits Software für Kalkulation, für Ausführungsplanung und für die Abrechnung im Büro, auf der Baustelle über Tablets oder Smartphones. Wer schon etwas weiter ist, hat ein digitales Dokumentenmanagementsystem und digitale Bauakten.

Auch mit der steigenden Verbreitung von BIM (Building Information Modeling) müssen die Betriebe viel dazulernen und beispielsweise von althergebrachten 2D-Plänen – egal ob auf Papier oder auf dem Bildschirm - wegkommen.  Sie brauchen dann vom Planer ein 3D-Modell, um mit den anderen Projektpartnern in jeder Umsetzungsphase zusammenarbeiten zu können. Das verstärkt die Zusammenarbeit, verlangt aber auch einiges an Kompetenzen und somit Lernbereitschaft – von den Unternehmer:innen genauso wie von den Mitarbeiter:innen.

Arbeitnehmer:innen haben zwar keinen grundsätzlichen Anspruch auf Weiterbildung. Aber Arbeitsverträge können zum Beispiel Vereinbarungen zu bezahlten oder unbezahlten Freistellung von der Arbeit für Weiterbildungsmaßnahmen enthalten.

Unternehmer:innen können neben dem Tagesgeschäft Innovationen ausfindig machen oder gar selbst entwickeln und umsetzen, die ihnen beispielsweise bei der Digitalisierung ihrer Prozesse helfen. Ob dies gelingt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie z.B.:

  • Gibt es die Bereitschaft, sich persönlich, aber auch das Unternehmen weiterzuentwickeln?
  • Lässt es das Tagesgeschäft zu?
  • Gibt es die Kultur nicht nur im, sondern am Unternehmen zu arbeiten?

Noch herkömmlich arbeitende  Betriebe können auch von digital erfahrenen Kollegenunternehmen und Geschäftspartnern oder von Start-ups anderer Branchen lernen. Es gibt Initiativen, die traditionell arbeitende Unternehmen mit Innovatoren zusammenbringen. Dazu gibt es von Verbänden und Organisationen Veranstaltungen, Ideenwerkstätten und Hacks.

 

Generationenwechsel, Digitalisierung und Betriebsübergabe

Laut einer Studie des Digitalisierungsbarometers für Gewerke des Baus und Ausbaus in Baden-Württemberg besitzt die Digitalisierung einen wesentlichen Stellenwert vor allem in Betrieben, deren Inhaber jünger als 50 Jahre und/oder umfassend ausgebildet sind bzw. mehr als vier Mitarbeitern haben.

Es ist aber wichtig, die Kompetenzen hinsichtlich der Digitalisierung auch in Unternehmen mit älteren Chefs zu entwickeln, laufend aktuell halten und nötigenfalls gezielt zu erweitern - auch wenn die Nachfolge in der Unternehmensführung (noch) nicht ansteht. Denn wer einen Betrieb übernimmt, der wenigstens die ersten Schritte in diese Richtung bereits planvoll und strukturiert vollzogen hat, kann auf diesem Fundament aufbauen.

 

Fazit

Die Digitalisierung geht vom Unternehmenslenker aus. Er muss die Bereitschaft haben, sein Unternehmen und die Arbeitskultur dafür verändern zu wollen. Digitalisierung braucht auch einen Plan. Sie sollte nicht „schleichend“ ins Unternehmen kommen. Außerdem ist zu beachten, dass nicht alle analogen Prozesse auch gute digitale Prozesse werden, wenn man sie 1:1 in Software „abbildet“. Es macht immer Sinn, die vorhandenen Prozesse unter die Lupe zu nehmen, genau zu dokumentieren und dann bei Bedarf gezielt zu verändern. Digitalisierung ist kein „alter Wein in neuen Schläuchen“, sondern der strukturierte Wandel zu einem zukunftsfähigen Unternehmen!

Auf dem Forum DIGITALISIERUNG PRAKTISCH GESTALTEN im Rahmen der FENSTERBAU FRONTALE + HOLZHANDWERK 2024 erfahren Sie in Experten-Interviews, wie moderne digitale Systeme den Geschäftsalltag und die Arbeitskultur im Handwerk verändern, Routinearbeiten automatisieren, die Abläufe beschleunigen und gleichzeitig dokumentieren sowie die Einhaltung von Regeln, Vorschriften und Qualitätsvorgaben vereinfachen.

Alle Themen der Praxisinterviews und Diskussionen inklusive Uhrzeit und Informationen zu den Teilnehmer:innen finden Sie im Veranstaltungsplan des Forums DIGITALISIERUNG PRAKTISCH GESTALTEN vom 19. bis 22. März 2024.

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